Freies Archiv der Hütten- und
Bergwerke Rheinhausen e.V.

Geschichte der Krupp-Hütte, Rheinhausens und Duisburgs

Diese Seite bietet eine Chronik des Hüttenwerks und Rheinhausens (Dorf, Stadt, Stadtteil). Betrachtet werden die Jahre 1893 – 1987, d.h. von der ersten Planung bis zum Beginn des Arbeitskampfs zum Erhalt des Hüttenwerks.

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Hüttenwerk Stadt
Planung und Aufbau des Hüttenwerkes. Kies für die Fundamente wurde von der anderen Rheinseite geholt, dort entsteht der heutige Barbarasee an der Wedau. 1893-1896 Bliersheim, Friemersheim, Hochemmerich, Bergheim, Oestrum und einem Gehöft namens Rheinhausen bilden eine Ansammlung von Bauern- und Fischerdörfern im Kreis Moers.

Im Rahmen der Hochindustrialisierung Zuzug von Arbeitsmigranten aus den deutschen Ostgebieten (Ost- und Westpreußen, Schlesien, Masuren) und aus anderen Ländern. Der Großvater von Helmut Colombo (zuletzt in der Qualitätsprüfung tätig) ist als Schreiner aus Norditalien gekommen. 1904 bekam das Werk den Namen Friedrich-Alfred-Hütte. 1900-1905 Bau der Margarethensiedlung (1. Bauabschnitt) und der Wohn- und Schlafhäuser am Tor 1 mit Unterbringungsmöglichkeiten für die angeworbenenen Arbeitsmigranten.


Ausserdem gab es viele Kostgänger bei den Familien in den umliegenden Dörfern. Die Villen der Beamtensiedlung und das Casino in Bliersheim werden ebenfalls gebaut. Diese Gebäude stehen noch heute.


Beginn der Schienenproduktion im Werk. 1905 Die Städte Ruhrort und Meiderich werden Duisburg einverleibt.

1906 Kaiser Wilhelm II. besucht das Werk.


Der heute noch existierende Haltepunkt Rheinhausen-Ost wird eigens dafür angelegt.


Teufbeginn der Rheinhauser Zechen Diergardt und Mevissen. 1911/1912 Hamborn mit ca. 100.000 Einwohnern erhält die Stadtrechte.

Fast 600 im Krieg "gefallene" Werksangehörige, viele in der letzten, sinnlosen Frühjahrsoffensive 1918. Einsatz von fast 1.000 Ostarbeitern sowie französischen und belgischen Zwangsarbeitern im Werk. 1914-1918 Erster Weltkrieg. Karl Jarres wird Oberbürgermeister in Duisburg (bis 1933).

In Zeiten der Novemberrevolution vertritt ein Arbeiterausschuss, hervorgegangen aus dem Hilfsdienstgesetz von 1916, die Belegschaft. Er besteht aus acht Anarcho-Syndikalisten, 2 freien Gewerkschaftern und Paul Busse als Vertreter des Christlichen Metallarbeiter-Verbands (CMV). Später, von 1928 bis 1933, war er dann Betriebsratsvorsitzender. 1918/19 Absetzung Kaiser Wilhelm II und Ausrufung der Republik.

Die Produktion steht: Generalstreik im ganzen Land gegen den Versuch der rechten Miltärs, die Republik zu stürzen. März 1920 Kampf von rd. 60.000 Mitgliedern der Roten Ruhrarmee gegen die einrückenden Freikorps-Truppen für Sozialisierung und Räte-Demokratie.

Erste Betriebsratswahl nach dem neuen Gesetz und erster gewählter Betriebsrat. Ein gestuftes Rätesystem wird in der Verfassung der Weimarer Republik verankert. August 1920

Einwöchiger Streik über Ostern – der sog. "Kommunistenputsch" im Rahmen der Märzaktionen der KPD. Alle Belegschaftsmitglieder werden danach entlassen. Mühsames Wiedereinklagen über die Schlichtungsstelle. Rd. 140 Belegschaftsmitglieder (die meisten haben eigentlich aus Sympathie nichts gegen den Streik unternommen) bleiben auf der Strecke und verlieren auch ihre Werkswohnung. 1921 Die 1907 zusammengeschlossenen Landgemeinden Hochheide, Essenberg und Homberg erhalten das Stadtrecht.

Betriebsräte werden nach dem Gesetz jährlich gewählt. Bei der Betriebsratswahl 1922 steigert die Freie Arbeiter Union (Anarchosydikalisten) ihr Ergebnis von 1.393 Stimmen auf 2.600 Stimmen bei rd. 5.800 abgegebenen Stimmen. 1922

Produktionsstillstand wegen französisch/belgischer Ruhrbesetzung. 1923 Karl Jarres wird neben seinem Amt als Duisburger Oberbürgermeister auch Innenminister der Weimarer Republik (bis 1924).

Produktionseinschränkungen in Folge der Weltwirtschaftskrise, auch in den Jahren 1930 bis 1933. 1929 Zusammenlegung der Städte Duisburg und Hamborn zur Stadt Duisburg-Hamborn. Die Arbeitslosigkeit steigt auf über 17%.

Der gewählte Betriebsrat wird durch Erlass des Regierungspräsidenten abgesetzt, die Nationalsozialistische Betriebs-Organsition (NSBO) übernimmt. Künftig herrscht das Führer- und Gefolgschaftsprinzip. 1933 Adolf Hitler wird zum Reichskanzler gewählt. Das Ermächtigungsgesetz wird mit den Stimmen der Zentrumspartei verabschiedet.

1934 Rheinhausen erhält das Stadtrecht. Johannes Esser, der Texter des "Moorsoldatenliedes", wird in KZ Börgermoor eingeliefert.

1935 Der Widerstandsring um die Brotfabrik Germania in Hamborn wird zerschlagen. Der Rheinhauser Bergmann Alfred Hitz wird von der Gestapo erschlagen. Nach ihm wurde der Marktplatz in Rheinhausen-Bergheim benannt.

Im Rahmen der Aufrüstung neuer Produktionsrekord. 1936 28 Luftschutzbunker und –räume auf dem Werksgelände und weitere 35 in Rheinhausen für zusammen rd. 32.000 Menschen werden gebaut. Rheinhausen hat pro Kopf der Bevölkerung die meisten Bunkeranlagen im Deutschen Reich und erhält den Beinamen Bunkerstadt. Die Admiral-Graf-Spee-Brücke wird von Reichpropagandaminister Goebbels eingeweiht.

Die Produktion läuft auf Hochtouren, es wird investiert. 1938 Das jüdische Kaufhaus Wallach in der Annastr. 2 wird "arisiert" und als Kaufhaus Bernards weitergeführt.

Zweiter Weltkrieg 1939 - 1945

Erste Luftangriffe der Alliierten. Rd. 5.000 Zwangsarbeiter*innen, hauptsächlich aus der Ukraine und Russland sowie Frankreich und den Niederlanden bei rund 8.500 Werksangehörigen arbeiten im Werk. 1941 Zwangsarbeiter haben keinen Zutritt zu den Luftschutzbunkern.

Am 15. Dezember 1943 wurde Alfried Krupp von Bohlen und Halbach alleiniger Inhaber der Firma Krupp. 1943

Die Produktion liegt bei 2% der Vorkriegsproduktion. Ende 1944 Von 15.500 Wohnungen in Rheinhausen sind nur noch 10.500 bewohnbar.

Mrz 1945 Am 4. März wird die Admiral-Graf-Spee-Brücke auf dem Rückzug von der Deutschen Wehrmacht zerstört.

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wird am 11. April von amerikanischen Truppen in der Villa Hügel unter Arrest gestellt. Sein Vermögen wird beschlagnahmt. Apr 1945

Mai 1945 8. Mai 1945: Ende des 2. Weltkriegs.

Betriebsräte lehnen die Wiedereinstellung von ehemaligen NS-Betriebsleitern und Vorarbeitern ab. Sie organisieren den Wiederaufbau des Werkes, kümmern sich um Versorgung und Wohnungen. 1945

Unter alliierter Aufsicht begann die Produktion am 26. November 1945 mit dem Anblasen eines Hochofens. Die Produktion wird von Belegschaft und Betriebsrat organisiert. Nov 1945

Erste Wahl eines Betriebsrates nach dem Kontrollratsgesetz der Alliierten ("Der Betriebsrat bestimmt seine Aufgaben selber"). 1946

Urabstimmung zur Sozialisierung von Kohle und Stahl – im Werk Rheinhausen stimmen 86% dafür. Mrz 1947

Gründung der Hüttenwerke Rheinhausen A.G.
Otto Vorwerk (Technischer Direktor) und Bruno Fugmann (Kaufmännischer Direktor) führen das Werk. Erster Betriebsratsvorsitzender wird Otto Matull.
1947

Alfried Krupp wird am 31. Juli wegen Sklavenarbeit (Einsatz von Zwangsarbeitern) und Plünderung von Wirtschaftsgütern im besetzten Ausland zu zwölf Jahren Haft und Einziehung seines gesamten Vermögens verurteilt. Jul 1948

Am 12. November General-Arbeitsniederlegung der Gewerkschaften von 00:00-24:00 Uhr u.a. für die Überführung der Grundstoffindustrien und Kreditinstitute in Gemeinwirtschaft. Nov 1948

1950 Der Neubau der Admiral-Graf-Spee-Brücke wird
am 3. Juli für den Verkehr freigegeben.

Alfried Krupp wird am 31. Januar durch Entscheidung des amerikanischen Hohen Kommissars für Deutschland John Jay McCloy amnesiert und vorzeitig aus der Haft entlassen. 1951

Im März kam es zum Abschluss des sogenannten Mehlemer Vertrages zwischen Krupp von Bohlen und Halbach und den Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Durch diesen Vertrag wurde ihm sein gesamtes Vermögen unter bestimmten Bedingungen zurückerstattet. Eine der wesentlichen Bedingungen war die Bestimmung, dass das Werk unter dem neuen Namen der "Hütten- und Bergwerke Rheinhausen A.G." vom Krupp Konzern abgetrennt und bis zum Jahr 1959 verkauft wird. 1953

Die zur damaligen Zeit modernste Lehrwerkstatt wurde am 18. Dezember in der Kruppstraße nahe Tor 1 eröffnet. 180 Lehrlinge werden jedes Jahr eingestellt und später weiterbeschäftigt. In dem Gebäude befindet sich heute das Informationszentrum für Kälte-, Klima-, und Energietechnik (I.K.K.E.). 1953

Die Versuchsanstalt in Bliersheim wird gebaut. Heute befindet sich dort das IUTA (Institut für Umwelttechnik und –analyse).
1956 Die Ansiedlung von Opel wird von Krupp und den beiden Rheinhauser Zechen verhindert.

Der neu errichtete Torbogen und die Pförtnerloge des Tor 1 werden oben mit der Leuchtschrift „Hüttenwerke Rheinhausen A.G.“ versehen. Eines Morgens stehen – als weiterer Versuch, das Werk wieder in den Konzern zu holen, die drei Ringe vor dem Schriftzug. Hugo Frankeser, Betriebsratsvorsitzender, steigt eigenhändig auf die Leiter und montiert die Ringe wieder ab. 1960 Aussiedler aus den polnisch verwalteteten Gebieten machen 17,5% der Gesamtbevölkerung Rheinhausens von über 60.000 Einwohnern aus.

Umfangreiche Sozialleistungen und ein aktiver Wohnungsbau durch das Hüttenwerk helfen, die Kriegsfolgen zu überwinden und werden Teil des "Wirtschaftswunders". Die Montanmitbestimmung und der neue erste Arbeitsdirektor Willy Zimbehl als dritter Mann im Vorstand führen zu einer Mitbestimmung auf Augenhöhe. 1960 ff. Im Stadtkerngebiet entstehen viergeschossige Mietshäuser für insgesamt rd. 5.000 Belegschaftsmitglieder und ihre Familien. 1957 gab es noch 5.700 Parteien mit ca. 16.000 Personen, die als Wohnungssuchende gemeldet waren. Wie schon bei der Margarethensiedlung folgte man auch dem Gartenkonzept aus England mit vielen Grünflächen.

Die Hütten- und Bergwerke Rheinhausen A.G. werden letztlich nicht verkauft, sondern mit dem Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation AG unter dem neuen Namen Friedrich Krupp Hüttenwerke fusioniert. Die Beschäftigten sind jetzt wieder, wie bis 1945 "Kruppianer". 1965

Schlagwetterexplosion auf der Zeche Rossenray -
16 Bergleute werden getötet.
1966

Die Schulden der Krupp-Konzerns belaufen sich auch über 2,5 Mrd. bei mehr als 260 Banken. Alfried Krupp versichtet auf sein Eigentum Bundes- und Landesbürgschaften bewahren es vor dem Konkurs. Das Unternehmen wierd in eine Stiftung umgewandelt. Alfried Krupp stirbt am 30.07.. 1967 Stilllegung der Zeche Diergardt am 31. Oktober.

Stilllegung der Zeche Mevissen am 30. Juni. Viele Bergleute wechseln zur Krupp Hütte. 1973

1974 67,8% der wahlberechtigten Einwohner beteiligen sich im Februar am Volksbegehren gegen die Eingemeindung nach Duisburg. 87,9% stimmen gegen die Eingemeindung.

Das modernste Stahlwerk Bundesrepublik Deutschland das LDII mit einer Kapazität von über 4 Mio. Jahrestonnen wird eingeweiht. Bundeskanzler Helmut Schmidt sagt zur Eröffnung: "Die Gewinne von heute sind die Investitionen von morgen und die Arbeitsplätze von übermorgen". 1974

Beginn der Stahlkrise. Stahlwerke wurden weltweit gebaut. Aluminium und Kunststoff erobern Marktanteile. Sechs privatwirtschaftlich organisierte deutsche Stahlunternehmen konkurrieren in einem kleiner gewordenen Markt. 1975 Die selbständigen Städte Homberg, Rheinhausen und Walsum (erhielt 1958 die Stadtrechte) werden trotz massiver Proteste zum 1. Januar im Rahmen der Gebietsreform des Landes nach Duisburg eingemeindet.

Sechswöchiger Stahlarbeiterstreik um die 35-Stunden-Woche. Das Werk wird nicht in den Streik einbezogen. Sechs Wochen Urlaub werden erreicht, der Einstieg in die 35-Stunden-Woche nicht. 1978/79 Die Arbeitslosigkeit in den Ruhrgebietsstädten steigt.

Verkauf der Mittelstahlstraße, Stilllegung der Drahtstraße. Der betriebliche Vertrauenskörper wird durch einen gewerkschaftlichen abgelöst. Bei der Betriebsratswahl erhält der Christliche Metallarbeiter-Verband acht Sitze, die anderen 20 gehen an die IG Metall. 1981

Der Vorstandsvorsitzende Gödde verkündet die Stilllegung des Walzwerkes mit ca. 5.000 Beschäftigten. Übrigbleiben soll ein Rumpf-Stahlwerk mit 3.500 Leuten. Ein achtwöchiger Protest beginnt. Gödde muss sein Konzept zurückziehen, das Walzwerk bleibt. 1982 Es gründet sich der Arbeitskreis Kirche-Gewerkschaften, der Vorläufer des späteren Bürgerkomitees.

Der Gewerkschaftstag der IG Metall beschließt nach langer Diskussion, für die Überführung der Stahlindustrie in Gemeineigentum zu kämpfen. 1983

Das tariflich vereinbarte Weihnachtsgeld soll nur anteilig ausgezahlt werden. Bei der Betriebsratswahl werden neue, gewerkschaftlich geschulte Kräfte gewählt. Das Modell der sozialpartnerschaftlichen Konfliktregulierung der Nachkriegszeit ist in die Krise geraten. Der Vertrauenskörper unterstützt den Kampf der Automobilkollegen um die 35-Stunden-Woche. Der Einstieg wird geschafft. 1984 Rheinhausen feiert Ende Mai/Anfang Juni sein 50-jähriges Stadtjubiläum.

Die Festschrift zu diesem Jubiläum löst einen Skandal aus: In ihr werden die Namen der Nazi-Betriebsleiter veröffentlicht und die Personen, die an der Arisierung des Kaufhauses Wallach beteiligt waren. Angehörige protestieren, die Seiten werden aus der Festschrift entfernt.


Gleichzeitig wird auch die 32-jährige Partnerschaft mit der Stadt Sedgefield Borough in Nordostengland gefeiert und Spenden für den dortigen Bergarbeiterstreik gesammelt.


Die Abstimmung im Vertrauenskörper zur Aufstellung der Liste (wegen der CMV musste man von einer Listenwahl ausgehen) zur Betriebsratswahl ergibt eine Mehrheit für die Gruppe um Walter Busch und Theo Steegmann. Der Christliche Metallarbeiter-Verband verzichtet nach Absprache mit der IG Metall-Mehrheit auf das Einreichen einer Liste, um die "Chaoten" zusammen zu verhindern. Die Persönlichkeitswahl ergibt noch weitere Sitze für die neue, basisdemokratisch orientierte Gruppe, die wesentlich durch die gewerkschaftliche Jugendarbeit aufgebaut wurde. Der Christliche Metallarbeiter-Verband erhält noch zwei Sitze. 1987 Die Arbeitslosigkeit in den Ruhrgebietsstädten liegt bei über 17%. Sinkende Gewerbesteuereinnahmen führen zu Sparprogrammen und fehlenden Investitionen.

Erste (angemeldete) Brückenbesetzung der Rheinbrücke zwischen Rheinhausen und Hochfeld zum Protest gegen den Arbeitsplatzabbau im Rahmen des von Cromme verkündeten "Optimierungskonzeptes". Es sieht den Abbau von 6.500 Arbeitsplätzen auf 4.500 vor. Der Pfarrer der Gemeinde St. Peter, Fritz Bösken, wünscht sich künftig wieder mehr zu taufen statt zu beerdigen und redet als Erster von dem Kapital als Heuschrecken. April 1987

Nach harten Verhandlungen werden Sozialplan und Interessensausgleich unterschrieben. Der Abbau von ca. 2.000 Arbeitsplätzen erfolgt sozialverträglich. Es bleibt bei dem Optimierungskonzept, die von Cromme angedrohten Stufen der „Redimensionierung“ und am Ende „Stilllegung“ sind verhindert worden. Das Werk bleibt – so die schriftliche Zusage – erhalten. Erstes Aufatmen bei Betriebsrat und Bevölkerung. September 1987

Nach Gerüchten vom Hüttenwerk Mannesmann auf der gegenüberliegenden Rheinseite und einem Tipp aus dem Zweigbüro der IG Metall stellen die Betriebsräte Walter Busch und Theo Steegmann den Vorstand in einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses zur Rede, ob eine Stilllegung des Werkes geplant sei. 26. November 1987 vormittags

Presseerklärung der Unternehmen Krupp, Thyssen und Mannesmann über ihre geplante Kooperation. Sie sieht die Stilllegung der Rheinhauser Hütte und die Verlagerung der Produktion auf die gegenüberliegende Rheinseite zu Mannesmann vor. 26. Novenber 1987 mittags

3.000 wütende Belegschaftsmitarbeiter laufen ziellos durch die Stadt. Der Betriebsrat, die Vertrauenskörperleitung und die gesamte Jugendvertretung, das Gremium, das in den nächsten sechs Monaten alle Entscheidungen trifft, beraten die Strategie. Cromme wird bei seinem Statement vor der Belegschaft vor der Hauptverwaltung mit Eiern beworfen. Der Arbeitskampf beginnt (gesonderte Chronologie). 26. November 1987 nachmittags Das Bürgerkomitee mit Dieter Kelp, Fritz Bösken, Hans Kleer als Bezirksbürgermeister und Theo Steegmann für den Betriebsrat ruft zur ersten Sitzung in die Menage, dem Speisehaus. Über sechs Monate kommen zweimal die Woche sechs – bis 800 Belegschaftsmitglieder, Einzelhändler, Frauen der Frauenintiative, bewegte und interessierte Bürger*innen und Polittouristen zusammen. Es wird informiert, diskutiert, Spenden gesammelt und die weiteren Aktionen geplant.